Kamillenblüten (Matricaria chamomilla)
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1. Verstehen
Die Kamille ist ein absoluter Klassiker unter den Heilpflanzentees. Die Blüten zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen (alpha-Bisabolol, Chamaviolin) aus und verleihen dem Tee das typische Aroma. Kamillentee wird nach langer Tradition bei entzündlichen Erkrankungen, bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Entspannung bei Unruhezuständen eingesetzt. Mehrere klinisch-wissenschaftliche Studien liefern Belege dafür, dass Kamille beim Prämenstruellen Syndrom (PMS), bei Menstruationsschmerzen und einer starken Menstruationsblutung positive Effekte haben kann. Außerdem kann Kamillentee bei Wochenbettdepressionen unterstützend helfen (3). Man glaubt es kaum, aber Kamille kannst Du unbeabsichtigt überdosieren, daher lohnt es sich, bei 3. Aufpassen vorbeizuschauen.
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2. Machen
Aus Kamillenblüten wird ein Aufguss zubereitet. Die Blüten können dazu getrocknet oder frisch verwendet werden. Man übergießt sie mit kochendem Wasser und lässt den Tee zirka 10 min mit geschlossenem Deckel ziehen.
Ein Tipp: am Ende der Ziehzeit das Wasser, welches sich am Deckel der Kanne gesammelt hat, in die Kanne zurück gießen, damit die flüchtigen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen. Das ist bei der Kamille besonders wichtig, da sie viele ätherische Öle enthält, die beim Erhitzen leicht aus der Kanne entweichen.
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3. Aufpassen
Die Kamille und vor allem ihr Tee ist insgesamt sehr bekömmlich und ungefährlich. Besondere Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Auch Interaktionen mit anderen Arzneimitteln musst Du nicht befürchten. Kamillentee kann deshalb in allen Lebensphasen fast bedenkenlos getrunken werden. Dennoch konnte in vielen Studien gezeigt werden, dass die Kamille ein moderates bis hohes antioxidatives Potential hat. Oxidativer Stress ist ein sehr wichtiger Effekt während einer Chemotherapie, der zur Wirksamkeit und Bekämpfung einer Krebserkrankung beiträgt. Deshalb sollte man in dieser Situation nicht zu hohe Dosen davon konsumieren und auch den Tee nicht grenzenlos trinken. 1-2 Tassen am Tag sind aber völlig in Ordnung und haben immer noch einen tollen Effekt.
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4. Eintauchen
- Ehsani P et al. The Efficiency of Herbal Medicine (Anthemis, Salvia, and Zataria) on Menstrual Cycle Blood Discharging. Women’s and Culture Research Quarterly. 2013;4:127–41.
- Shabani F et al. Evaluation of the Synergism of Medicinal Effects of Chamomile and Ginger on Pain and Symptoms of Primary Dysmenorrhea: A Randomized Controlled Trial. Complementary Medicine Journal. 2020;9:3852–67.
- Chang SM et al. Effects of an intervention with drinking chamomile tea on sleep quality and depression in sleep disturbed postnatal women: a randomized controlled trial. J Adv Nurs. 2016 Feb;72(2):306-15. doi: 10.1111/jan.12836
- Al-Dabbagh, B., Elhaty, I.A., Elhaw, M. et al. Antioxidant and anticancer activities of chamomile (Matricaria recutita L.). BMC Res Notes 12, 3 (2019). https://doi.org/10.1186/s13104-018-3960-y
Wichtig: Jede Patient:in ist einzigartig. Für wirksame Gesundheitsempfehlungen muss man daher individuell die Symptome, Vorerkrankungen oder bestehende Therapien berücksichtigen.
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