April 22, 2024 By Dr. Zoue Lloyd-Wright

Dr. Zoue Lloyd-Wright über Mineralien

zouelarge„Ich bin Zoue, Ernährungsmedizinerin und Ganzheitliche Medizinerin, Mineralien sind meine große Leidenschaft. Mineralien und Spurenelemente sind essentiell für unsere Gesundheit, da sie unsere Widerstandsfähigkeit unterstützen und nahezu alle physischen, chemischen und biologischen Prozesse auf der Erde und in uns Menschen beeinflussen. Mineralien und Mikronährstoffe sind der Schlüssel zu unserer Gesundheit und zu Longevity!”

- sagt Dr. Zoue Lloyd-Wright.

Und weil sie sich seit Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigt, sich dazu promoviert hat und zu den führenden Expertinnen in diesem Bereich weltweit zählt, haben wir gemeinsam mit ihr verschiedene Inhalte für Dich entwickelt.


Schlaflosigkeit, Nervosität, Muskelschmerzen, Dysmenorrhoe, Brain Fog oder Konzentrationsschwierigkeiten - das kennen wir alle. Jede von uns erlebt solche Beschwerden im Laufe ihres Frauenlebens wahrscheinlich mehrfach. Das heißt aber nicht, dass man gleich zu irgendwelchen Pillen wie Kollagenen, Hormonersatzpräparaten oder hochdosiertem Vitamin C greifen muss. Auch eine die Lebensqualität einschränkende Ernährungsumstellung muss nicht sein. Der einfachste, effektivste und erste Schritt ist der Mineralienhaushalt. Mineralien im Körper auszubalancieren geht schnell, schränkt eben nicht ein und ist erfahrungsgemäß echt effektiv. Deshalb setze ich da mit meinen Patient:innen meistens zuerst an.

Leider ist das Wissen über den Mineralhaushalt aber mit der Zeit verloren gegangen, obwohl es eine einfach Möglichkeit ist, damit positiv auf die Gesundheit einzuwirken.

Im Folgenden will ich versuchen, euch einen Teil meines Wissens zum Mineralhaushalt zu vermitteln. Dazu gehören allgemeine Informationen, Informationen wie sich Mineralienmangel äußert, welche Rolle Mineralien im Körper spielen und wie man Mineralien leicht und effizient ins Gleichgewicht bringt.

Unser Körper benötigt zwei Hauptarten von Mineralien: Makromineralien und Mikromineralien, auch Spurenelemente genannt. Zu den Makromineralien gehören Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium und Phosphor. Wichtige Spurenelemente sind Zink, Kupfer, Eisen, Selen und Jod. Sowohl Makromineralien als auch Spurenelemente sind an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt. Sie fungieren als sogenannte Elektrolyte, die das Gleichgewicht und die Funktion unserer Zellen, Muskeln und Nerven unterstützen, indem sie den Flüssigkeitshaushalt und das elektrische Gleichgewicht im Körper regulieren. Mineralien sind somit entscheidend für unsere Gesundheit. 

„Mineralien sind an über 600.000 Enzymreaktionen im Körper beteiligt“ – erklärt Zoue.

Mineralien spielen eine entscheidende Rolle bei sämtlichen biochemischen Prozessen in unserem Körper, indem sie an über 600.000 Enzymreaktionen beteiligt sind. Es ist faszinierend zu sehen, wie einige dieser Mineralien auf molekularer Ebene wirken:

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Calcium fließt im Herzmuskel erst in die Zellen, um Kontraktionen zu ermöglichen, und wird dann wieder aus den Zellen herausgepumpt, dadurch entspannt sich der Herzmuskel wieder. Dieser Prozess ist entscheidend für einen gleichmäßigen Herzschlag.
human nervous system human

Natrium und Kalium spielen eine Schlüsselrolle in unserem Nervensystem. Ihre Wirkung an den Zellwänden der Nervenzellen macht es möglich, dass neuronale Botschaften als elektrische Signale weitergeleitet werden. Nur so können unser Gehirn und unser Nerven- und Sinnessystem überhaupt funktionieren.

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Phosphor ist für den Energiestoffwechsel essentiell, er ist Teil eines Moleküls aus dem unsere Körperzellen maßgeblich ihre Energie gewinnen. Phosphor unterstützt außerdem den Aufbau und die Reparatur von Körpergewebe und reguliert den pH-Wert des Blutes. 

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Magnesium wirkt schützend auf unsere Nerven und ist für die Wirksamkeit verschiedener Enzyme essentiell.

 
Neben ihrer Wirkung als Enzymaktivatoren, die alle Körperprozesse antreiben, sind Mineralien wichtig für die hormonelle Balance und sorgen damit für Wohlbefinden. Sie stärken unser Immunsystem und unsere Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger. Sie regulieren, wie unser Körper Wasser speichert, verarbeitet und wieder abgibt. Mineralien sind die unsichtbaren Helden unseres Körpers. Ohne sie wäre der Körper nicht überlebensfähig.

Unsere Erde und wir teilen die gleichen Mineralien, oder lasst sie mich hier die „Elemente“ nennen. Im Boden, dem Wasser, den Ozeanen und anderen Lebewesen finden sich dieselben Mineralien, die auch unseren Körper lenken und beeinflussen und ohne die wir nicht lebensfähig wären. Dies erklärt die tiefe Verbindung zwischen uns und unserem Planeten. Durch Essen, Trinken, Atmen und andere Interaktionen mit unserer Umwelt nehmen wir Mineralien auf, die unsere Gesundheit und unser Leben grundlegend beeinflussen.  Lebende Organismen können Mineralien nicht selbst herstellen, sondern müssen sie aus den Böden oder dem Wasser aufnehmen. Da aber viele Böden heute nicht mehr so mineralstoffreich sind wie früher, enthalten auch die Pflanzen, die auf und in ihnen wachsen und die wir wiederum konsumieren, weniger Mineralien. Das gleiche gilt für tierische Produkte, die wir konsumieren. In den letzten zehn Jahren gab es einen Rückgang der Eisengehalte, vor allem bei grünen Blattgemüsen um 43%. Studien haben gezeigt, dass dies direkt mit einem höheren Risiko für mehrere chronische Krankheiten korreliert. Das bedeutet, dass wir heutzutage allein über unsere Nahrung nur sehr schwer so viel Mineralien aufnehmen können, wie unser Körper sie eigentlich braucht.  Der Mineralgehalt der Böden und des Wassers unterliegt dabei einer sehr großen geographischen Varianz. In einigen Regionen der Erde fehlen wichtige Mineralien wie Zink, Magnesium und Selen nahezu vollständig, was zu ausgeprägten Mangelerscheinungen bei den dort lebenden Menschen führt. Ihr könnt euch jetzt vielleicht vorstellen, dass der Zustand des Bodens grundlegend für die Gesundheit und das Wohlbefinden einer ganzen Nation sein kann. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen Bodengesundheit und menschlicher Gesundheit. Daher ist es so wichtig, dass wir auf unsere Mineralstoffzufuhr achten und Wege finden, unseren Körper ausreichend zu versorgen, die verlorenen Mineralien zu ersetzen und unsere Gesundheit zu erhalten. Leider genügt hier nicht unser tägliches Speisesalz. Selbst dieses ist meist mineralarm, da die komplexen Mineralsalze bei der Verarbeitung eliminiert wurden.

„Die Böden können uns nicht mehr ausreichend Mineralien für einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt zur Verfügung stellen“ – sagt Zoue.

Die Interaktion und Beziehung der Mineralien untereinander einzubeziehen und dadurch im physiologischen Organismus durch mineraltherapeutische Ansätze Einfluss zu nehmen, ist die Essenz ernährungstherapeutischer Maßnahmen und bildet die Grundlage für die Korrektur von Nährstoffmängeln. Mineralien sind voneinander abhängig, zum Beispiel kann die Aufnahme von Zink durch Eisenzusätze reduziert werden, während eine übermäßige Zinkaufnahme wiederum die Aufnahme von Kupfer reduziert. Diese Interaktionen vergleiche ich gerne mit einem inszenierten Ballett, bei dem, wenn ein Balletttänzer seinen Einsatz verpasst, die gesamte Aufführung beeinträchtigt wird. Der Mangel an einem Mineral, das nur in winzigen Mengen benötigt wird, kann manchmal sogar noch problematischer sein als ein Mangel an einem Mineral, das in großen Mengen benötigt wird.

„Das synergistische Ballett der Mineralien“ ist entscheidend für unsere Gesundheit.“ - sagt Zoue


Was kannst Du also selbst tun, um auf deinen Mineralhaushalt positiv Einfluss zu nehmen?
  1. Labortests sind nicht unbedingt notwendig: Testungen von Mineralstoffgehalten im Körper sind oftmals wenig hilfreich. Zum einen entspricht der Gehalt eines Minerals im Blut (wo er meist gemessen wird) nicht grundsätzlich seinem „wahren“ Gehalt im Körper. Noch dazu ist es kaum umsetzbar, regelmäßig sämtliche Mineralstoffe im Körper bei Deinem Arzt „messen zu lassen“.

  2. Wasser sollte mit einem pH-Wert zwischen 7,2 und 7,8 getrunken werden um einen möglichst ausgewogenen Mineralgehalt zu haben, vor allem bezogen auf Calcium und Magnesium.

  3. Mein ganz persönlicher Tipp ist Okinawa. Okinawa sind Korallen aus eben genau dieser Region in Japan. Ihr exzellenter Gehalt an Mineralien im Allgemeinen und Calcium und Magnesium im Speziellen macht dieses Präparat zu einem meiner Lieblingsprodukte, um den Körper damit auszubalancieren. Leider gibt es hierzu zu wenig klinische Evidenz, dass man es breit und therapeutisch anwenden kann - aus Erfahrung mit meinen Patient:innen heraus kann ich aber sagen, dass es ein absolut tolles Mittel ist, wenn es darum geht klinische Symptome eines Mineralienmangels zu managen.

Es gibt noch viel zu erforschen, was den Mineralstoffwechsel im menschlichen Körper betrifft. Ich persönlich wünsche mir noch tiefere Einblicke in die Anforderungen an den Mineralhaushalt über die Lebensphasen einer Frau hinweg, beginnend in der Adoleszenz, dem jungen Erwachsenenalter, der reproduktiven Jahre und der Schwangerschaft bis hin zur Menopause und dem Alter. Ich möchte das therapeutische Potenzial weiter erforschen und bin fest davon überzeugt, dass wir sowohl in Sachen Prävention als auch bei der Heilung von Erkrankungen bisher nur ansatzweise verstanden haben, wie sehr wir von einem ausgeglichenen Mineralhaushalt profitieren.

Beitrag von

Dr. Zoue Lloyd-Wright

Integrativmedizinerin, Expertin für Mineralien und Mikronährstoffe