Mai 08, 2024 By Marisa Cruz

Antioxidantien

  • 1. Verstehen

    Antioxidantien sind Stoffe, die im Körper sogenannte freie Radikale binden. Man nennt sie deshalb auch “Radikalfänger”. Du kannst Dir einfach vorstellen, dass freie Radikale ziemlich radikal die Zelle und häufig auch direkt die DNA, also das Erbgut, schädigen. Das ist in einem gewissen Ausmaß ganz normal und passiert in jeder Sekunde irgendwo in Deinem Körper. Deine Zellen können diese Schäden reparieren. Allerdings entsteht manchmal auch ein irreversibler Schaden und die Zelle geht kaputt oder sie entwickelt Krebs. Die Entstehung von Krebs ist auf molekularer Ebene sehr komplex, viele Faktoren spielen eine Rolle und vieles ist wissenschaftlich auch noch nicht komplett erforscht. Es gibt Hinweise dafür, dass sogenannte Antioxidantien, die Zellen vor diesen Schäden durch freie Radikale schützen können und dadurch das Risiko für Krebserkrankungen reduziert werden kann (1).

     

    Antioxidatives Potential wurde bereits für viele Stoffe und Nahrungsmittel nachgewiesen, zum Beispiel für verschiedene Vitamine, Mineralstoffe aber auch für grünen Tee, dunkle Schokolade oder Gewürznelken. Ja genau, das sind die sogenannten “Superfoods”.

  • 2. Machen

    Nahrungsergänzungsmittel mit hohem antioxidativen Potential sind zum Beispiel:

    • Sanddorn-Saft oder Sanddorn-Extrakte.  Ihn haben wir hier aufgenommen weil die Beeren - anders als beispielsweise die Acai-Beere - heimisch wächst und ein hohes antioxidatives Potential besitzt.
    • Kurkuma-Extrakt oder Kapseln mit dem Inhaltsstoff Curcumin 
    • Algenextrakte wie Chlorella oder Spirulina mit viel Chlorophyll 

     

    Es gibt noch viele mehr. Achte auf die Herkunft der Produkte und auf mögliche Warnhinweise auf der Verpackung. Lass Dich nicht von Werbeversprechen hinters Licht führen und überschreite nicht die Verzehrempfehlungen und allgemein gültigen Höchstmengen (2). 
  • 3. Aufpassen
    • Superfoods können, wie der Name schon sagt, auch einfach als Nahrungsmittel in die regulären Speisen integriert werden. Es ist also definitiv kein Muss, sich ein Nahrungsergänzungsmittel mit antioxidativem Potential zu kaufen. Trotzdem kann man es natürlich ausprobieren und manchmal lässt sich eine kleine Kapsel am Morgen einfach gut in den Alltag integrieren.
    • Bei der Orientierung kann es helfen, sich am sogenannten ORAC-Wert zu orientieren. Dieser steht für Oxygen Radical Absorbance Capacity. Dieser Wert gibt an, wie hoch die antioxidative Kapazität eines Nahrungsergänzungsmittels oder Nährstoffs unter Laborbedingungen ist. Achtung: Man kann damit keine Aussage darüber treffen, wie die Wirksamkeit im Körper ausfällt. 
    • Bestimmte Antioxidantien wie Vitamin C und Beta-Carotin können nicht nur vor oxidativem Stress schützen, sondern auch dazu führen (3). Die Wirkung von Antioxidantien im Körper wird stark von der aufgenommenen Menge beeinflusst, jedoch spielen auch individuelle Faktoren wie Rauchen oder bestehende Krankheiten eine Rolle. Besprich dich also gerne vor der Einnahme mit einem unserer Ärzte:innen. Insbesondere wenn du verschreibungspflichtige Medikamente einnimmst oder an behandlungsbedürftigen Erkrankungen leidest.
  • 4. Eintauchen
    1. Bjørklund G and Chirumbolo S. Role of oxidative stress and antioxidants in daily nutrition and human health. Nutrition. 2017 Jan;33:311-321. doi: 10.1016/j.nut.2016.07.018. Epub 2016 Aug 8.
    2. Weißenborn, A., Bakhiya, N., Demuth, I. et al. Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. J Consum Prot Food Saf 13, 25–39 (2018).
    3. Bjelakovic G et al. Mortality in randomized trials of antioxidant supplements for primary and secondary prevention: systematic review and meta-analysis. JAMA. 2007 Feb 28;297(8):842-57.

Wichtig: Jede Patient:in ist einzigartig. Für wirksame Gesundheitsempfehlungen muss man daher individuell die Symptome, Vorerkrankungen oder bestehende Therapien berücksichtigen. 

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Beitrag von

Marisa Cruz

Integrativmedizinerin und Ernährungsberaterin