März 06, 2024 By Marisa Cruz

Ernährung bei Infektionen von Vulva, Vagina oder Blase

 

  • Worauf kommt es an?

    Auch die vaginale Infektion ist sehr häufig in der Frauenheilkunde zu finden. Für Ärtz:innen vergeht kaum ein Dienst, in dem sie nicht die typische Pilz oder bakterielle Infektion in der Scheide sehen oder einen Harnwegsinfekt therapieren. Viele Frauen haben diese Probleme auch immer wieder. Deshalb empfehlen wir hier auf 2 Dinge acht zu geben: Probiotika für eine gesunde Scheidenflora und Stärkung der Abwehrkräfte.

     

    In der akuten Situation hilft das nicht immer, dann muss schon die Anti-Pilz-Creme oder sogar das Antibiotikum her. Aber präventiv kann man mit der Ernährung einiges machen.

  • Unsere Tipps

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    Tipp 1: Zuckerreduktion

    Eine zuckerreiche Ernährung kann die Anfälligkeit für Infektionen im weiblichen Genitalbereich auf verschiedene Weise beeinflussen, insbesondere durch die Förderung eines Umfelds, das für bestimmte Pathogene wie Hefepilze (z.B. Candida albicans) günstig ist. 

     

    • Veränderung des pH-Werts: Der übermäßige Verzehr von Zucker kann den pH-Wert im Genitalbereich verändern und ihn für das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen anfälliger machen.
    • Immunsystem: Zuckerreiche Ernährung kann die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen, indem sie Entzündungsprozesse fördert und die Fähigkeit des Körpers zur Bekämpfung von Infektionen schwächt.
    • Nährstoffkonkurrenz: Zucker fördert das Wachstum bestimmter Mikroorganismen, indem er ihnen als Nahrungsquelle dient. Dies kann zu einer Überwucherung von pathogenen Mikroben führen, die in Konkurrenz zu den gesunden Mikrobiota des Genitalbereichs treten.
    • Insulinresistenz: Eine zuckerreiche Ernährung kann zur Entwicklung von Insulinresistenz beitragen, was wiederum Entzündungsprozesse im Körper verstärken und das Risiko für Infektionen erhöhen kann.
    • Glykierung: Zucker im Blutkreislauf kann sich mit Proteinen und Lipiden verbinden und sogenannte fortgeschrittene Glykierungsendprodukte (AGEs) bilden. AGEs können Entzündungsreaktionen verstärken und die Immunabwehr schwächen, wodurch das Risiko für Infektionen steigt.

     

    Um das Risiko für Infektionen des weiblichen Genitales zu minimieren, ist eine ausgewogene Ernährung mit begrenztem Zuckeranteil zusammen mit einer gesunden Lebensweise und einer guten Hygienepraxis empfehlenswert.

     

    Um den Zuckerkonsum durch die Ernährung zu reduzieren, können folgende Strategien hilfreich sein:

    • Natürliche Süßungsmittel verwenden: Statt Zucker oder künstlichen Süßstoffen können natürliche Alternativen wie Honig, Ahornsirup oder Stevia verwendet werden. Diese haben oft einen niedrigeren glykämischen Index und sind reicher an Nährstoffen.
    • Obst als Süßungsmittel: Früchte wie Bananen, Datteln oder Apfelmus können in Rezepten als natürliche Süßungsmittel eingesetzt werden und liefern zusätzlich Vitamine und Ballaststoffe.
    • Zuckerhaltige Getränke meiden: Softdrinks, Fruchtsäfte und andere zuckerhaltige Getränke sollten durch Wasser, ungesüßten Tee oder Infusionswasser ersetzt werden.
    • Vollwertige Snacks wählen: Statt zu zuckerreichen Snacks zu greifen, sind Nüsse, Samen, Joghurt oder frisches Obst bessere Alternativen, die den Blutzuckerspiegel stabiler halten.
    • Etiketten lesen: Beim Einkauf ist es wichtig, die Nährwertangaben und Zutatenlisten zu überprüfen, um versteckte Zuckerquellen zu identifizieren. Zucker kommt oft unter verschiedenen Namen vor, wie Glukose, Fructose, Saccharose, Maltose, Laktose, Dextrose und Sirupe.

     

    Tipp 2: Cranberry Saft and Antioxidanzien 

    Dass Cranberry Saft und Antioxidantien eine Blasenentzündung therapieren können ist nicht nachgewiesen. Aber man weiß, dass es bei der Vorbeugung helfen kann. Alle Frauen, die also leicht Blasenentzündungen bekommen profitieren präventiv davon.

     

    Folgende biologische Grundlagen sind dafür verantwortlich:

     

    • Diese Verbindungen verhindern die Adhäsion von E. coli-Bakterien, die häufigsten Verursacher von UTIs, an die Wände der Harnwege. Indem sie die Fähigkeit der Bakterien, sich anzuheften und Kolonien zu bilden, reduzieren, können PACs das Risiko einer Infektion senken.
    • Veränderung des pH-Werts: Cranberrysaft kann den pH-Wert des Urins senken, was das Wachstum von bestimmten Bakterienarten hemmen kann. Eine saurere Umgebung im Urin ist weniger gastfreundlich für die Bakterien, die UTIs verursachen.
    • Anti-inflammatorische Wirkung: Cranberrysaft enthält auch andere bioaktive Komponenten mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Diese können zur Reduzierung von Entzündungen in den Harnwegen beitragen, die durch eine Infektion verursacht werden.
    • Antioxidantien: Cranberrys sind reich an Antioxidantien wie Vitamin C und anderen Polyphenolen, die den Körper vor oxidativem Stress schützen können. Oxidativer Stress spielt eine Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Infektionen.

     

    Tipp 3: Apfelessig

    In Laborstudien konnte gezeigt werden, dass Apfelessig antimikrobielle Effekte auf Pilze und Bakterien hat. Auch wenn klinische Daten dazu noch fehlen, ist das sehr interessant. 

    Denn Apfelessig wird in verschiedenen Kulturkreisen routinemäßig konsumiert, weil die antimikrobielle und blutzuckerregulierende Wirkung als gesundheitsfördernd gilt.

     

    Die empfohlene Menge an Apfelessig variiert je nach Anwendungszweck, aber allgemein wird oft eine Dosierung von 1-2 Esslöffeln (15-30 ml) Apfelessig in einem großen Glas Wasser einmal täglich empfohlen. Es ist wichtig, Apfelessig mit Wasser zu verdünnen, um Zahnschmelzschäden oder Reizungen des Verdauungstraktes zu vermeiden.

  • Sondersituationen
    • Infektionen während der Schwangerschaft
    • Infektionen des inneren weiblichen Genitales: Zervizitis und Adnexitis
    • Infektionen anderer Körperteile
    • Bartholinitis
  • Für wen das keinen Sinn macht
    • Diabetes Mellitus
    • andere endokrinologische (hormonelle) Erkrankungen
    • andere chronische Erkrankungen
  • Quellen

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Beitrag von

Marisa Cruz

Integrativmedizinerin und Ernährungsberaterin